Arnd Erbel - Freibäcker
Kennengelernt haben wir uns bei Kunstausstellungen und über unseren gemeinsamen Freund Armin Stingl aus Fürth, der für Arnd Erbel und uns sämtliche grafische Gestaltung übernimmt.
Ein von uns verfasster Text wäre vermutlich eine etwas platte Eloge auf Arnds herrliche Brote und sonstigen Backwaren geworden. Also lassen wir ihn selbst zu Wort kommen.
Der folgende Text stammt von Arnd und gibt wunderbares Zeugnis seiner Originalität wie auch seiner Besessenheit von kompromissloser, außergewöhnlicher Qualität:
Arnd begeistert sich seit frühen Kindertagen für die verschiedensten Körner. Während seiner ausgedehnten Wanderjahre durch Deutschland und das europäische Ausland kamen farbintensive Materialien wie Kakao und farblose Stoffe wie Wasser und Salz dazu. Im jungen Erwachsenenalter entwickelte er eine Neigung zum Fermentieren mit anschließendem Verfestigen durch Hitzeeinwirkung. Immer noch ist sein Staunen groß, welch weiten Gestaltungsspielraum eine einzige Kornvarietät bietet! Durch Einfalt zur Vielfalt, so lautet seine Haupterkenntnis.
Salz und Wasser in der zweiten Reihe. Wobei es gerade das Salz ist, das seine Augen leuchten lässt. Nein, eigentlich funkeln sie regelrecht, wenn er über die kristallinen Strukturen von Salzen aus aller Welt nachdenkt und spricht. Am liebsten arbeitet er mit pfannengesiedetem Salz aus Halle an der Saale. Es ist für einen Mittelfranken das nächstgelegene Salzvorkommen, nicht vor der Haustür, aber fast. Gelegentlich experimentiert er mit Steinsalz aus Berchtesgaden, das ein Bergmann für ihn gewinnt. Er setzt es behutsam in Bottichen zu einer Sole an und wägt mit Hilfe einer Salzspindel, ob es bereit ist für die Verwendung oder noch etwas Zeit benötigt.
Beim Wasser verlässt er sich auf den Brunnen seiner Vorväter – oder auf die Methode der Umkehrosmose. Wiederholte Experimente mit Quellen aus der Umgebung und Versuche der Wasserbelebung haben nicht zu den erhofften Ergebnissen geführt.
Arnd ist ein Gemeinschaftsmensch. Er teilt sich den Alltag – bevorzugt nachts – mit Gleichgesinnten. Doch auch wenn er ein Nachtmensch ist, heißt das noch lange nicht, dass er das Tageslicht scheut. Wenn er, was selten geschieht, einmal nicht gestalterisch tätig ist, trifft man ihn mit großer Wahrscheinlichkeit in der einzigen Cafébar seines Ortes. Er lebt und arbeitet mit seiner Frau Michaela und den Kindern im unteren Aischgrund.
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